Stuttgarter Besen 2017
Einer der wichtigsten Preise, um in Deutschland bemühte Quatschmacher von gewitzten Spaßvögeln zu unterscheiden, ist der „Stuttgarter Besen“, der nunmehr seit 20 Jahren vom Renitenztheater und der Stadt Stuttgart unter Beteiligung des SWR verliehen wird. Nach einem langen, hochwertig besetzten Wettbewerbsabend wurden am vergangenen Dienstag die feinsten Leistungen in Comedy und Kabarett mit den Stuttgarter Besen in Gold, Silber und Holz geehrt, sowie mit dem Gerhard Woyda-Publikumspreis.
Lisa Catenas Auftritt thematisierte unter anderem die Freiheit der Satire, Direkte Demokratie, Bürger mit Frustrationshintergrund und enthielt ein Plädoyer für Qualitätsmedien ohne Fake-News. Dafür wurde sie von der Jury-Vorsitzenden Lisa Fitz mit dem „Silbernen Stuttgarter Besen“ ausgezeichnet.
„Die Schweizerin nimmt das Selbstverständnis jener Schicht ins Visier, die sich für aufgeklärt hält, schaut jedoch genauer hin – so lange, bis sich Widersprüche auftun. So nimmt sie den Wunsch vieler Konsumenten nach diesen Unbedenklichkeitszertifikaten aufs Korn, die Genuss mit gutem Gewissen versprechen, etwa wenn wir Fisch kaufen, der aus „nachhaltiger“ Fischerei stammt. Bald, so vermutet Catena, würde auch bestätigt, dass der Fisch aus freiem Willen angebissen und der Verarbeitung seines Filets zu Fischstäbchen zugestimmt habe. Da kommt man ins Grübeln – keine unerwünschte Begleiterscheinung bei einem Kabarettprogramm.“ (Stuttgarter Zeitung)